Technologiegeschichte zum Anfasssen: Core Memory
TRIDELTA Weichferrite / Lisa Schäfer • 14.03.2025

Am 13. März 2024 gab es in Hermsdorf ein besonderes Ereignis: Andrew Geppert aus Minneapolis (USA) besuchte das CAMPUS-Unternehmen Tridelta Weichferrite GmbH, um sich mit der traditionsreichen Rechteckferrit-Technologie auseinanderzusetzen – einer Technik, die einst Milliarden von Speicherkernen für frühe Computer hervorbrachte.
Von historischem Know-how zur modernen Bildung
Vor der Entdeckung des sog. GMR-Effekts wurden in den ehemaligen Keramischen Werken Hermsdorf Magnetkerne in riesigen Mengen produziert. Diese kleinen Bauteile, einst essenziell für die frühe Computertechnik, erleben dank Andrew Geppert eine Renaissance. Mit seinem Experimentierkit „Core64“ bringt er die Technologie an ihren Ursprungsort zurück – als Lernwerkzeug für Schülerinnen, Schüler und angehende Informatikstudierende.
Erstmals präsentierte Geppert sein Kit in Deutschland – und das genau dort, wo die Speicherkern-Technologie einst entwickelt wurde: in Hermsdorf.
Die Tridelta Weichferrite GmbH ist heute der letzte verbliebene Hersteller von Magnetkeramiken in Deutschland und Europa. Diese Hightech-Werkstoffe werden in einer Vielzahl moderner Elektronik- und Fahrzeugtechnologien eingesetzt. Bei seinem Besuch Mitte März wurde Andrew Geppert von Geschäftsführer Rico Wachs sowie ehemaligen Mitarbeitenden empfangen. Gemeinsam erkundeten sie die Produktion und tauschten sich über Vergangenheit und Zukunft der Magnetkeramiken aus.
Technologiegeschichte zum Anfassen
Nach der Werksführung stellte Andrew Geppert sein Experimentierkit vor und zeigte, wie man mit den alten Speicherkernen heute noch arbeiten kann. Für die geladenen Gäste und die Presse war es eine faszinierende Zeitreise, die eindrucksvoll bewies, dass traditionelle Technologie auch heute noch wertvolle Impulse für Bildung und Innovation liefern kann.
Bild: Andrew Geppert zeigt seinen Core64-Experimentierkit.