Grünes Licht für 12,7 Millionen Euro Förderung für das Bündnis SAPHIR
TRIDELTA Campus / Konstanze Hartmann • 02.09.2021
Der TRIDELTA CAMPUS Hermsdorf e.V. erhält die Mitteilung des Bundesministeriums für Bildung und Forschung über die Auswahl seines Innovationskonzeptes „SAPHIR“, für die das Bündnis eine Förderung in Höhe von 12,7 Millionen Euro beantragt hat. Mit dem Eigenanteil der 19 Projektmitglieder beläuft sich das Gesamtfinanzvolumen auf 17,8 Millionen Euro. Die Fördersumme fließt in die Forschung und Entwicklung der Unternehmen, um die Entwicklung von Materialien einerseits als auch von Produkten und Anwendungen in der technischen Keramik voranzutreiben. Die Förderung spielt eine maßgebliche Rolle für die strukturelle Entwicklung von Hermsdorf sowie der gesamten Region Ostthüringen.
Substanzielle Weiterentwicklung von Hochleistungskeramiken
Im Februar 2020 bewarben sich deutschlandweit 53 Bündnisse für „RUBIN – Regionale unternehmerische Bündnisse für Innovation“ – ein Förderprogramm, das insbesondere die Wettbewerbsfähigkeit von kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) stärken soll.
Das unternehmerische Bündnis SAPHIR beteiligte sich an der Ausschreibung, um die Interessen der überwiegend kleinen und mittelständigen Technologieunternehmen aus den Bereichen Hochleistungskeramik und Elektronik zu vertreten und zu vermarkten. 14 Mitglieder aus dem TRIDELTA CAMPUS HERMSDORF wollen gemeinsam mit weiteren fünf regionalen Partnern die Region Hermsdorf zum führenden Zentrum für Hochleistungskeramik in Europa entwickeln. Bei den 19 SAPHIR-Partnern handelt es sich um 17 Unternehmen (davon 3 assoziierte Partner) und mit dem Fraunhofer IKTS sowie der Ernst-Abbe-Hochschule Jena um zwei Forschungseinrichtungen.
Ziel des Bündnisses SAPHIR – Hochleistungskeramik aus dem TRIDELTA CAMPUS HERMSDORF - ist die substanzielle Weiterentwicklung des Material- und Herstellungs-Know-hows von Hochleistungskeramiken mit entscheidenden Beiträgen für die Energiewende, Elektromobilität, Klimastabilität, Gesundheit und Digitalisierung. Damit wird sich die Region Hermsdorf bis 2027 zum führenden Zentrum der Hochleistungskeramik in Europa entwickeln. Der TRIDELTA CAMPUS HERMSDORF e.V. erwartet davon eine enorme Beschleunigung für seinen eigeschlagenen Weg, die Technologieregion Hermsdorf zu stärken.
Prof. Dr. Ingolf Voigt, stellv. Institutsleiter des Fraunhofer Instituts IKTS und Vorstandsmitglied des Tridelta Campus, sieht dafür enormes Potential:
„Keramische Bauteile spielen auf Grund ihrer Festigkeit, Langlebigkeit und Funktionalität eine Schlüsselrolle beim globalen technologischen Fortschritt. Die Region Hermsdorf verfügt mit ihren Keramikunternehmen über eine einmalige Vielfalt an keramischen Materialien. Mit der SAPHIR-Förderung werden wir diese Potenziale heben.“
Die SAPHIR-Partner fertigen in der Region Hermsdorf Hochleistungswerkstoffe. Dabei liegt der regionale Fokus auf der Hochleistungskeramik, die in allen Teilschritten der Wertschöpfungskette, von der Materialsynthese über die Formgebung, die thermische Behandlung bis zur Endbearbeitung in den Unternehmen vertreten ist. In Zusammenarbeit mit dem Fraunhofer IKTS, der Ernst-Abbe-Hochschule Jena und Dienstleistungsunternehmen in Hermsdorf verfügt das Bündnis SAPHIR über das materialwissenschaftliche und verfahrenstechnische Know-how, um in allen Teilschritten innovative, neue Wege zu gehen und qualitativ neue Hochleistungskeramiken zu entwickeln. Das betrifft die Festkörperchemie, Methoden der additiven Fertigung, den Spezialofenbau, die Laserbearbeitung und Methoden der Automatisierung, Prozessregelung und des Digitalen Zwillings. Dieses über die traditionelle Keramikfertigung hinausgehende Wissen ist am Keramik-Traditionsstandort Hermsdorf regional einmalig gebündelt und bildet die Innovationsbasis von SAPHIR. Die Weiterentwicklung der Hochleistungskeramik ermöglicht neue Produkte auf folgenden globalen Märkten: Medizin- und Medizintechnik, Mobilität und Fahrzeugtechnik, Energietechnik/ regenerative Energien, Klimatechnik, Sicherheitstechnik sowie Kommunikation und Hochfrequenztechnik.
Doch es sind nicht nur die Unternehmen selbst, die von dieser Förderung profitieren. Bündnis Koordinator Daniel Störzner, seinerseits Geschäftsführer der LCP Laser Cut Processing GmbH und Vorstandsvorsitzender des TRIDELTA CAMPUS HERMSORF, weist auf die strukturellen Auswirkungen hin:
„Die Unternehmen erhalten eine Zuwendung für Ihre Entwicklungsarbeit an Material- und Technologieinnovationen. Dies ist ein Katalysator für die Einstellung weiterer Mitarbeiter, das Wachstum der Unternehmen und ebenso für die Weiterentwicklung des Industriestandortes und unserer Region: In Hermsdorf soll ein öffentliches Tridelta Campus-Besucherzentrum und eine Campus-KITA sowie ein Gründerzentrum für Technologie Start-Ups entstehen. Unser erklärtes Ziel ist es, den Hightech-Standort für Keramik und Elektronik in Mitteldeutschland weiter zu stärken und das Europaweit! Wir setzen uns dafür ein, dass sich auf dem Gewerbegebiet Hermsdorf Ost III neue Technologie- und Keramik-Unternehmen ansiedeln, die das Portfolio des Standortes gut ergänzen. Der Industriestandort Hermsdorf und die Region Saale-Holzland in Ostthüringen werden dadurch maßgeblich wachsen und wir freuen uns sehr, zu dieser Entwicklung positiv beizutragen.“